Pirschjagd | Was muss man für eine erfolgreiche Pirschjagd beachten?
1. Richtige Ausrüstung:
- Tragt leise, wetterfeste Kleidung und bequeme Schuhe, die euch ein geräuschloses Fortbewegen ermöglichen. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass ich barfuß bzw. ohne Schuhe am wenigsten Geräusche mache.
- Ein gutes Fernglas hilft, um das Wild frühzeitig zu entdecken und im Auge zu behalten
- Je nach Lichtverhältnissen kannst du auch eine Wärmebildkamera oder ein Nachtsichtgerät zur Beobachtung zu Hilfe nehmen.
2. Windrichtung beachten:
- Achtet immer auf die Windrichtung. Pirscht gegen den Wind, damit das Wild euren Geruch nicht wahrnimmt. Hierfür gibt es auch verschiedene Hilfsmittel wie Windprüfer mit Pulver. Andere feuchten ihre Hand an und fühlen dann den Wind. Der Klassiker, den ich als Raucher verwende, ist der Rauch von Zigaretten o. Ä.
3. Langsam und geduldig bewegen:
- Macht kleine Schritte und haltet immer wieder inne. Bewegt euch langsam vorwärts und bewahrt Ruhe. Das ist oft der Schlüssel für eine erfolgreiche Jagd. Denkt immer an das Verhalten des Wildes, welches ihr beobachtet beim Ansitz.
4. Natürliche Deckung nutzen, auf eine gute Tarnung achten:
- Nutzt die natürliche Deckung - Verwendet Bäume, Büsche und Geländeformen, um euch dem Wild anzunähern. Bleibt dabei stets im Schatten und vermeidet offene Flächen. Die richtige Tarnkleidung ist entscheidend. Auch das Gesicht und die Hände sind unverzichtbar bei einer Tarnung.
Eine kleine Geschichte von mir zur Pirschjagd auf Wildschweine
Bei uns stand eine große Feier vor der Tür. Auf dem Essensplan standen Wildbratwürste aus eigener Jagd. Der Plan war gut nur an der Umsetzung haperte es etwas. Tage- und wochenlanger Ansitz brachte nicht den erhofften Jagderfolg.
Doch eines Abends (ich war eigentlich in der Musikprobe) bekam ich die Meldung meiner Wildkamera, dass sich Sauen an der Kirrung aufhalten. Also nichts wie los. Ich holte meine Waffe, fuhr ins Revier und pirschte mich, auf die richtige Windrichtung achtend, an. Die Schuhe zog ich aus und ging auf Socken weiter, um möglichst wenig Geräusche zu machen. Ich ließ mir viel Zeit beim Anpirschen und hielt immer wieder inne. Als ich nahe genug an die Sauen herangepirscht war, sind die Schweinchen auf einmal in den Wald gezogen. Was sollte ich nun machen?
Ich stieg auf den nahegelegenen Hochsitz und als ich die Leiter erklommen hatte, stand die Rotte schon wieder da! Ich legte an und fixierte den Überläufer. Nochmal tief einatmen und Schuss. Sau tot!
Das 30 kg schwere Wildschwein wurde dann vom Metzger unseres Vertrauens verarbeitet. Mit Fleisch vom Hausschwein gemischt entstanden nach dessen Rezeptur leckere Wildbratwürste.
Perfekt passend zu Kartoffelsalat war das Essen auf der Feier ein absolutes Highlight.